Umschuldung: Vorteile vom Bausparvertrag beim Baukredit nutzen

Eine Baufinanzierung mag noch so günstig sein, sobald sich die Zinsen ändern, stellt sich die Frage nach der Anschlussfinanzierung. Mit einem günstigeren neuen Kreditangebot lässt sich dann die restliche Darlehenssumme umschulden. Das geht bei Baukrediten genauso wie beim Bausparvertrag.

 

Anschlussfinanzierung bei Bausparvertrag oder Bankkredit

Man kann also mit einem Baukredit ein Bauspardarlehen umschulden oder einen Baukredit mithilfe von Bauspardarlehen und Geld aus dem Bausparvertrag umschulden. Die Zins- und Vertragskonditionen der beiden Finanzierungsarten sind unterschiedlich, lassen sich aber bei einer Umschuldung nutzen.

Die erste Variante ist für Bausparer interessant. Viele sind frustriert, weil es sich wegen der aktuell besseren Zinsangebote von Banken kaum lohnt, das Bauspardarlehen aus dem laufenden Vertrag in Anspruch zu nehmen. Mit den gesunkenen Zinsen wurde einer der Vorteile beim Bausparen zum Nachteil: Beim Bausparvertrag gibt es keine Zinslaufzeiten, die Zinsen liegen bis zum Ende fest.

Das macht sie einerseits langfristig planbarer. Wenn man aber nach der Ansparphase sein Darlehen zur Tilgung der Restsumme aufnimmt, können bis dahin Bankangebote deutlich attraktiver sein. Seit geraumer Zeit beträgt der Zinsvorsprung um die 2%.

Bauspardarlehen umschulden ohne Hürden

Wer den nutzen will, muss nur sein Bauspardarlehen umschulden. Mit dem gesparten Guthaben wird ein Teil der Bausparsumme gedeckt und das ganze bzw. verbleibende Darlehen über eine günstigere Anschlussfinanzierung abgewickelt. Der Vorteil: Man kann Bauspardarlehen jederzeit umschulden, und zwar problemlos. Es gibt keinerlei Vorfälligkeitsentschädigungen, und Sondertilgungen sind ohne Aufpreis möglich.

Der Wechsel will gut überlegt sein, denn diese Vorteile gibt es bei Baukrediten nicht, zumindest nicht innerhalb der Zinsbindungsfrist. Ist diese abgelaufen, kann man aber auch einen Baukredit ablösen. Verbleibende Darlehenssummen entstehen immer deshalb, weil die gesamte Laufzeit länger als die Zinsbindung ist.

Da in Zukunft von einer allgemeinen Zinserhöhung auszugehen ist, sollte man rechtzeitig nach günstigeren Angeboten Ausschau halten. Die werden aber nicht mehr ganz so attraktiv sein wie bislang. Je geringer dann die Restsumme ist desto günstiger.

Mit Bauspargeld Restschuld verringern

An dieser Stelle kann sich ein laufender Bausparvertrag mit seiner Flexibilität plötzlich als Vorteil erweisen. Der Anspruch auf das Geld aus dem Vertrag lässt sich zur Reduzierung der restlichen Baukreditschuld einsetzen, was zudem die Zinsbelastung drückt.

Wer beispielsweise bei einem zuteilungsreifen Bausparvertrag 20.000 € angespart und ein Bauspardarlehen von 30.000 € zur Verfügung hat, kann wählen: Entweder er verringert die Kreditschuld bei der Bank mit dem Guthaben oder zusätzlich mithilfe des Bauspardarlehens.

 

Welche Variante besser ist, richtet sich nach den Zinsen der Bank. Sollten die bis dahin immer noch günstiger sein als der langfristig zugesicherte Bauspardarlehenszins, kann man auf seinen Kreditanspruch verzichten und anderweitig finanzieren. Wenn etwa der Bausparzins 2,75% beträgt und der Bankzins 2,2%, ist dies überlegenswert.

Sollten aber die Bankzinsen stärker steigen, bleibt der Bausparzins fest. In dem Fall ist es sinnvoller, das Geld aus dem Bauspardarlehen mit einzusetzen und die Restschuld um ganze 50.000 € zu verringern. Bedient man dann weiterhin das Bauspardarlehen, sind im Gegensatz zur Bank Sondertilgungen kein Problem.

Was das Bausparguthaben angeht, so kommt ein weiterer Vorteil hinzu: Wer spart, kann von einer Arbeitnehmersparzulage profitieren oder die staatliche Wohnungsbauprämie in Höhe von 90,11 € pro Jahr mitnehmen, bei gemeinsamer Veranlagung den doppelten Betrag.